Rennbericht P-Weg Marathon 2006

Irgendwie war es schon komisch, dass ausgerechnet ein Marathon in Plettenberg so frühzeitig ausgebucht war. Bei anderen MTB-Rennen im Sauerland ist das Phänomen eigentlich unbekannt. Als kleine Zweierdelegation von Fat Burner Siegen fuhren also Georg und ich am Sonntag morgen nach Plettenberg, wir hatten uns die lange Version mit 2343 hm vorgenommen. Georg hatte gerade eine längere Erkältung hinter sich, bei mir war sie gerade im Anmarsch. Mal schauen, was so gehen sollte. Was uns in Plettenberg jedoch erwartete, war schlichtweg phänomenal.

P-Weg Ziel Marcus

Zitat von der Seite des Fotodienstes Sportograf.de:

Es war für alle Beteiligten ein Traumrennen: für Euch liebe Fahrer, für das Orga-Team, für die Plettenberger … Bereits nach wenigen Tagen war die 3. Edition des P-Weg MTB Marathons ausgebucht. Die anspruchsvolle technische Strecke sowie der bedingungslose Einsatz der Helfer verhalfen in so kurzer Zeit zu einem großen Bekanntheitsgrad unter den Bikern. Ein Journalist schrieb über das Rennen : "Eine Stadt in Flammen. Wir wissen nicht wie die das in Plettenberg machen??! Eine ganze Stadt dreht am Rad und organisiert bedingungslos den eindrucksvollsten Marathon nördlich des Gardasees."

P-Weg Zuschauer
P-Weg Zuschauer
P-Weg Zuschauer
P-Weg Zuschauer
P-Weg Zuschauer

Am beeindruckendsten war sicherlich die unglaubliche Menge an Zuschauern. Nicht nur wie üblich im Start/Ziel-Bereich, an der kompletten 88 km-Runde standen an fast jedem Berg, an jeder Kreuzung Zuschauer. Und die standen nicht nur rum, sondern feuerten pausenlos die Fahrer an. Das wirkt besser als jedes Gel. Zwischendurch dachte ich mir, das ist ja hier wie bei der Tour de France. Nur das die viel schneller an den Zuschauern vorbei fliegen. ;-)

250 Biker gingen um 9:00 Uhr auf die Langstrecke, 750 folgten eine Stunde später auf der 42 km Runde. Kurz nach dem Start ging es gleich einen ordentlichen Asphalt-Anstieg rauf zur großen lila Kuh. Auch hier Zuschauer rechts und links, die einen den Berg hoch trieben. Leider musste ich mitten am Berg kurz anhalten und mir Werkzeug leihen, eine neue Sattelklemme hat sich als Mist herausgestellt und mir war die Stütze nach unten gerutscht. Nach kurzer Reparatur ging es weiter. Georg war jetzt allerdings schon außer Sichtweite und das sollte sich auch bis zum Ziel nicht mehr ändern.

P-Weg Kuh

Nach der Kuh eine kurze Abfahrt, etwas Strecke, dann der Berg, den der nette, ortsansässige Werkzeugverleiher mit "gleich kommt eh ein sch*** Berg" angekündigt hat. Nüchtern ausgedrückt: 320 hm am Stück, teilweise so steil, dass einige schon abstiegen. Die Strecke hatte uns den Fehdehandschuh hingeschmissen. Der Kampf war eröffnet. (devil)

Kurz danach die erste Verpflegungsstation. Auch hier setzt Plettenberg Maßstäbe.

  1. Gab es so viele Verpflegungsstationen, dass ich irgendwann aufgehört habe zu zählen. Gefühlt mehr als 10. Den Marathon kann man theoretisch ohne Trinkflasche fahren.
  2. Jede Station so in die Länge gezogen und mit so vielen Helfern ausgestattet, dass man ohne Stop Getränke und Bananen aufnehmen konnte. Separate Sektionen für Wasser, Iso und Cola.
  3. An manchen Stationen hatten die Helfer gar Schilder mit dem Hinweis auf ihr Getränk umgehängt. Top!
  4. Klar gekennzeichnete Müllzonen nach den Stationen beruhigen das Gewissen der Fahrer und sind eine Erleichterungfür die Helfer.
  5. Alle Stationen günstig an ‚langsamen‘ Stellen gelegen.

Kleiner Nachteil: Bis auf eine Ausnahme (Danke nochmal für die Waffeln) gab es nur Bananen als feste Nahrung.

P-Weg
P-Weg Georg
P-Weg Georg
P-Weg Marcus
P-Weg Goerg Linde
P-Weg Georg Linde
Im linken Bild ist Georgs geheime Tuningmaßnahme zu sehen: LCTT (Loose Chain Tension Technology). Macht weniger Reibung, deswegen ist er so flott. :-D
Rechts: Den krieg‘ ich auch noch!

Zur Strecke: Grundsätzlich fahre ich nicht so gerne die lange Version, wenn es die Wiederholung einer kurzen Strecke ist, wie es bei den Sauerland-Marathons üblich ist. Rühmliche Ausnahme: Willingen – und P-Weg. In Plettenberg ist für alle Geschmäcker was dabei.

  • steile, lange Anstiege
  • schnelle Flachpassagen, ideal für’s Epic ;-)
  • Waldautobahnen
  • flache Singletrails, wie frisch aus The Roam kopiert (wo gibt es das sonst?)
  • einfache Abfahrten
  • Schiebepassagen
  • technische Abfahrten mit Spitzkehren, Absätzen

Ähnlich abwechslungsreiche Strecken bieten sonst nur noch Saalhausen und der Vulkanbike.

Ab ins Ziel, im Zick-Zack durch die Gatter auf die Flamme-Rouge, letzte Attacken abwehren und zur Belohnung darf jeder auf die Bühne. In einem kleinen Interview habe ich mich für die Strecke und die tolle Helferleistung bedankt. Hinter der Bühne gab es dann noch leckeren Kuchen und Getränke. Was will man mehr?

P-Weg Bühne
P-Weg Zieleinfahrt
P-Weg Marcus

Und auch bei der Ergebnisauswertung sind die P-Weg’ler vorne. Eine Datenbank-basierte Lösung mit einer komfortablen Suchmaske ist auch kein Standard.

Nochmal herzlichen Dank an Plettenberg!

Hier sind die Ergebnisse von Fat Burner Siegen:

Startnr. AK-Rang Gesamtrang Name Zeit Abstand
195 21 44 Georg 4:30:11 29:38.8
189 45 88 Marcus 4:54:31 38:45.3

Gesamt gewertet in AK Sen I: 106

Gesamt gewertet 88 km-Strecke: 244

Die originale Ergebnisdatenbank findet ihr hier.

Streckenprofil von Georg.

(Bericht geschrieben von Marcus)

P.S.: Sobald die Bilder von Sportograf da sind, werden die Bilder im Bericht ersetzt.

Source: MTBS-Archiv