It ain’t over till it’s over…
Für die letzte Übernachtung hatten wir uns etwas gegönnt und für 160,- (inkl. Frühstück!) ein Hotel mit Schwimmbad und Sauna in der Nähe des Feldbergs gebucht. Aber unser tägliches Abenteuer "wie kommen wir zum Hotel und wieder zurück" sollte uns eine letzte, 8. Etappe bescheren.
Dabei war Hotel Diana nur 6 km vom Feldberg entfernt, wo Samstag abend die Abschlussfeier stattfinden sollte. Wie das mit höheren Bergen nunmal so ist, geht es vom Gipfel leider in alle Richtungen bergab. In diesem Fall 6 km die Bundesstraße runter. Direkt an dieser gelegen: unser 160,- Superhotel Diana. Das Schwimmbad war tatsächlich vorhanden, die Zimmerausstattung trotzdem mind. 20 Jahre alt. Naja, so mussten wir uns wenigstens nicht umgewöhnen. Ebenso wie wir, war der Hotelwirt nicht gut auf das Reisebüro zu sprechen. Ein etwas kauziger Typ, der allerdings den Wert von Gastfreundschaft in seinem ursprünglichen Sinne lebt ohne das heute typische Domestiken-"gerne" vor sich her zu tragen.
In aller Ruhe haben wir nochmal unsere Räder gewaschen und uns nach der Dusche von Adrian abholen und zurück zum Feldberg bringen lassen. Dort gab es neben leckeren Essen (keine Nudeln!) zünftige Musik.
Zum Ende der Feier machten wir noch einen Abstecher zum Feldbergturm – per Bully – dann brachte uns ein nettes Mädel vom lokalen Radsportverein zurück zum Hotel.
Am nächsten morgen wurden wir wieder pünktlich zum Treffpunkt geshuttelt, in großen Reisebussen ging es dann zurück nach Sasbachwalden. Ein paar Teilnehmer hatten das mit dem Radtransport missverstanden und ihre Räder noch irgendwie in den Bus gefaltet. In Sasbachwalden in Ruhe eingeladen, die Räder kamen auch wohlbehalten vom Truck zurück. Dann sind wir ganz entspannt Richtung Heimat gerollt.
Fazit:
Normalerweise hört man die Leute sagen: "mein Urlaub ging so schnell um". Dirk und ich hatten in diesem Fall beide genau das gegenteilige Gefühl: in Sasbachwalden zurück, kam es uns vor, als wären wir 4 Wochen auf einem Abenteuerurlaub gewesen. Jeder Tag ein neuer Ort, ein neuer Wettkampf, ein neues Wetter, eine neue Strecke und – ja – eine andere Unterkunft aus einem längst vergangen geglaubten Zeitalter.
538 km, 14.300 hm – klingt für einen Alpencrosser überschaubar. Aber im Mittelgebirge sieht die Welt anders aus. Dazu 4 Etappen bei Regen und Eiseskälte. Zumindest für mich war es härter als unsere Transalp Challenge 2008, dafür ging es Dirk diesesmal lockerer von der Kurbel. Und was hier auch hergehört: Ein Teamrennen ist nicht einfach ein Rennen bei dem ein Kumpel mitfährt. Den Partner optimal über den Tag zu bringen, ist viel schwieriger, als aus sich selber das letzte rauszuholen. Ohne die vielbeschworene Sozialkompetenz geht gar nichts, eine stabile Freundschaft hilft, eine entspannte Grundhaltung ist das Sahnehäubchen. 😉 In diesem Sinne hat Dirk sich wiedermal als perfekter Teampartner erwiesen. Danke.
Ein fettes Dankeschön geht auch an den Veranstalter, im speziellen Rick und seine Helfer Adrian und Paul. Hilfsbereitschaft und Engagement gingen weit über das hinaus, was erwartbar gewesen wäre; insbesondere die schnelle und unkomplizierte Hilfe beim Pensions-Desaster hat den Riesenfrust bei allen Betroffenen gedämpft, obwohl Sauser den Bockmist gar nicht zu verantworten hatte. Die Trans Schwarzwald ist also ein klarer Tipp für alle, die einem inndeutschen Abenteuer nicht abgeneigt sind und auch gerne auf die ganz schweren Trails verzichten.
Ahoi!
Marcus_
Source: MTBS-Archiv